Schöne und außergewöhnliche Gefäße – die archäologische Entdeckung an der Piaskowa-Straße
Während der archäologischen Ausgrabungen im Jahr 2007 an einer Parzelle zwischen der Piaskowa- und Mała-Straße in Bunzlau wurde eine Grube freigelegt, die einer der örtlichen Töpfereien als Ablegeort für keramischen Abfall diente.
Während der Grabungsarbeiten wurden insgesamt 17 833 Keramikfragmente geborgen, darunter acht fast vollständig erhaltene Objekte. Des Weiteren wurden sechs Fragmente von Spielzeugen, 23 Pfeifenfragmente sowie 474 Ofenkachelfragmente entdeckt. In der Grube befanden sich auch Brennhilfen: 186 Fragmente von Stapelhilfen, 454 Fragmente von Tonklumpen, die zum Trennen der glasierten Gefäße beim Brennen dienten, sowie 132 Fragmente von Ofenziegeln, die mit zahlreichen verschiedenfarbigen Glasurflecken verunreinigt waren.
Der größte Teil der geborgenen Funde stammt aus der Zeit vom Anfang des 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Diesen zeitlichen Rahmen sprengen lediglich einige Gefäßfragmente, die der Falke-Gruppe zugeordnet und ins 15./16. Jahrhundert datiert werden, sowie eine kleine Gruppe von Pfeifen, die jedoch als holländischer Import vom Anfang des 18. Jahrhunderts identifiziert wurde.
Die Arbeiten an den Funden – Reinigung, Inventarisierung, Zuordnung und Rekonstruktion der Gefäße – dauerten über zwei Jahre. Es konnten 101 ganze Gefäße rekonstruiert werden, die acht formalen Typen zugeordnet wurden. Der rekonstruierte Bestand der in Bunzlau geborgenen Gefäße zählt: 18 Töpfe, 12 Apothekenabgabegefäße, 1 Apothekentopf, 3 dreibeinige Dosen, 12 Krüge, 7 Tüllenkannen, 11 Flaschen, 33 Schüsseln und Schälchen sowie 4 Teller, des Weiteren 32 verschiedene Deckeltypen. Darüber hinaus konnte eine Pferdchenfigur und Kacheln – vier Schüssel- und zwei Blattkacheln – rekonstruiert werden.
Quelle: Keramikmuseum in Bolesławiec